Das anthroposophische Erkenntnisgespräch als „umgekehrter Kultus“

Das anthroposophische Erkenntnisgespräch als „umgekehrter Kultus“

von Herbert Ludwig |

Eine zentrale Aufgabenstellung Rudolf Steiners zur Realisierung der Anthroposophie und zur anthroposophischen Gemeinschaftsbildung


EAN 9783899791334

Hersteller: Verlag Ch. Möllmann

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Alles, was wir in Zukunft tun zum Ausbau der Gesellschaft und der Hochschule, wird aus dem Gespräch, aus dem umgekehrten Kultus hervorgehen müssen (Jörgen Smit). Das wird in Zukunft ungeheuer wichtig sein, dass die Menschen versuchen, sich Vorstellungen zu bilden. Wenn man jetzt da säße mit dem Jörgen Smit, und der würde das sagen: Es muss alles aus dem Gespräch entstehen, und man würde jetzt hin und her denken: Wie soll das aussehen? Wie soll das am Goetheanum aussehen? Wie soll das in den Zweigen aussehen? Wie soll das in der Hochschule über die Welt hin gehandhabt werden? Ich gebe keine Antwort darauf, ich sage nur: Da liegt das Forschungsproblem.
Hagen Biesantz


Die Hinweise und Appelle Rudolf Steiners in den Vorträgen vom 27. und 28. Februar 1923 (GA 257), das gemeinsame Erarbeiten anthroposophischer Texte so zu gestalten, dass sich ein höheres Wesen mit der zusammenarbeitenden Gruppe erlebbar verbinden kann, sind bisher wenig beachtet oder weitgehend als eine Frage der inneren Stimmung des Einzelnen aufgefasst worden und so im Unverbindlichen geblieben. Eine Änderung der von Rudolf Steiner beklagten Gesprächskultur innerhalb der anthroposophischen Gruppen in Richtung eines „umgekehrten Kultus“ ist im Allgemeinen bis heute nicht eingetreten.

Es ist kaum realisiert worden, dass die Vorträge nur die Elemente eines kultischen Erkenntnisgesprächs sowie die seelischen und sozialen Bedingungen aufzeigen, die erfüllt werden müssen, nicht aber, in welcher inneren Abfolge das Gespräch etwa zu verlaufen habe. Dies aus der Anthroposophie auszugestalten, wird – sozusagen als ein unausgesprochener Forschungsauftrag – uns selbst überlassen. Der Verfasser unternimmt den Versuch, diesem Forschungsauftrag Rudolf Steiners nachzukommen.

Das Ziel der gemeinsamen Arbeitsweise als Kultus ist es, sich zum höheren Leben der spirituellen Ideen sowie zum Erleben des Geistig-Seelischen der anderen beteiligten Menschen zu erheben und damit bereits in eine Sphäre der geistigen Welt und zur erlebbaren Gemeinschaft mit höheren Wesen zu gelangen. Dies kann nicht mit einem Sprung, sondern nur stufenweise geschehen. Denn wir sind in unserem intellektuellen Alltagsbewusstsein weit von der geistigen Welt entfernt und können uns ihr nur Schritt für Schritt unter „Umartung“ unseres Seelenlebens annähern, damit wir mit unserem ganzen Menschen in sie eintreten können.

Diese Stufen werden in der vorliegenden Studie skizzenhaft entfaltet und in ihrer inneren Stringenz aus dem Werk Rudolf Steiners begründet. Dabei zeigt es sich, dass sie in einem schrittweisen Überwinden des Egoismus bestehen. Ohne Selbstlosigkeit kommen wir weder zum höheren Leben der Ideen, noch zum Wahrnehmen des Seelisch-Geistigen des Anderen. Und nur mit einer Menschengruppe, die in einer Atmosphäre der selbstlosen Brüderlichkeit zusammenarbeitet, kann sich ein höheres Wesen verbinden. 

Broschiert: 106 Seiten
Verlag: Möllmann; Auflage: 1 (9. Juli 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3899791339
ISBN-13: 978-3899791334
Größe und/oder Gewicht: 20,4 x 14,6 x 1,2 cm