Selbsterkenntnis in der Geschichte - Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert (Bd. 1)

Selbsterkenntnis in der Geschichte - Anthroposophische Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert (Bd. 1)

Von den Anfängen bis zur zweiten großen Sezession 1875–1952

von Lorenzo Ravagli, Hg.: Ernst-Michael-Kranich-Stiftung |

Die vorliegende Studie unternimmt den Versuch, eines der aufregendsten spirituellen Experimente des 20. Jahrhunderts aus der Perspektive eines teilnehmenden und zugleich kritischen Beobachters im Kontext der zeitgenössischen Geschichte nachzuzeichnen und zu interpretieren. Der erste Band dieser umfassenden Untersuchung schildert die Entwicklung von den Anfängen bis zur Weihnachtstagung, den Krisen nach Steiners Tod, dem Streit um sein Testament, die wahre Nachfolge und dem Ausschluss prominentester Mitglieder der Gesellschaft. Durch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte kann der Gesellschaft klar werden, wie sie in der Vergangenheit selbst die Grundlagen für ihre Gegenwart gelegt hat und welche Aufgaben sich daraus ergeben.


EAN 9783982135434

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Den Schwerpunkt der Untersuchung bilden nicht Institutionen oder Organisationen, sondern die Debatten, die zwischen den Anthroposophen über ihr Selbstverständnis geführt wurden. Die Anthroposophische Gesellschaft soll, zumindest in ihrem Kern, eine Gemeinschaft von Geistesschülern sein.

So wie der einzelne Mensch ein persönliches Unbewusstes besitzt, besitzt eine Gemeinschaft oder Gesellschaft ein kollektives Unbewusstes, einen kollektiven Doppelgänger, der nicht nur aus den Doppelgängern der einzelnen Menschen besteht, die diese Gemeinschaft bilden, sondern eine »eigenständige Wesenheit« darstellt. Der spirituelle Leib des Hüters der Anthroposophischen Gesellschaft ist zusammengesetzt aus ihrer Geschichte, aus den Folgen ihrer Handlungen, Gefühle und Gedanken. Diese sind zu Ursachen des Schicksals und des Charakters dieser Gesellschaft geworden. Durch die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Geschichte kann der Gesellschaft klar werden, wie sie in der Vergangenheit selbst die Grundlagen für ihre Gegenwart gelegt hat. Eine Gesamtdarstellung der Geschichte der anthroposophischen Bewegung im 20. Jahrhundert von diesem Gesichtspunkt aus ist bis heute nicht vorhanden.

Hier erklärt Lorenzo Ravagli die Hintergründe und wesentlichen Aspekte zur Trilogie.

 

 

 

Rezensionen

"Ein Nachrichtenblatt" (Nr. 22, 2020)

"Lorenzo Ravagli legt die erste Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft überhaupt vor. Nach einem ersten Eindruck lässt sich sagen: sie liest sich spannend, bleibt stets sachlich, dabei Tiefen auslotend, scheut den Durchblick nicht, auch bei heiklen Themen, räumt mit Mythen auf und nimmt zugleich Anteil am geistigen Impuls der Anthroposophie, zeigt objektiv Schwierigkeiten bei deren sozialen Umsetzung auf und würdigt Leistungen, wo sie vorhanden sind. Es entsteht zugleich eine von Klarheit geprägte historische Distanz und eine produktive Perspektive die aus Misslungenem eine Summe ziehen lässt – man hat soetwas noch nicht gelesen! – " (Roland Tüscher)

Das Goetheanum (12. Februar 2021)

»Mit dem ersten Band seiner geplanten Trilogie zur Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft legt der Autor Lorenzo Ravagli ein Werk vor, das die Lesenden wahlweise als Goldmine oder Sprengsatz empfinden können – noch vor der Lektüre. Damit wären wir bereits beim Kernpunkt des Problems, nämlich der Gruppenbildung, der Spaltung, der individuellen Neigung zum Anschluss an ein Kollektiv als Machtgebilde innerhalb eines gesellschaftlichen Zusammenhangs. Eine äußerst aktuelle Fragestellung. ...

Die Lesenden sind gefordert, sich ein Urteil zu bilden, aus dem heraus, was überhaupt ein sachgemäßes Urteil möglich macht: Unabhängigkeit, Beweglichkeit des eigenen Standpunkts, ohne das Standvermögen, die Aufrichtigkeit sich selbst gegenüber preiszugeben. Nötig ist nur Liebe zu dieser Handlung – dem Akt der Wahrheitsfindung als eigenem seelischem Beobachtungsresultat, im Verständnis des anderen. Es ist eine ganz konkrete Philosophie der Freiheit, die Ravagli geschrieben hat. Ein Glücksfall für die Leserinnen und Leser. ...

Da der Autor es geschafft hat, einen vollkommen suggestionsfreien Text zu bündeln, kann es den Lesenden ebenso glücken, sich in der Lektüre mit dem eigenen Bewusstsein freilassend zu verständigen. Man fühlt sich an keiner Stelle ‹überredet› oder gar manipuliert, sich einer Auffassung anzuschließen. Urteilsmäßig gefordert fühlt man sich aber sehr wohl. Es entsteht ein fortdauerndes, interessebildendes Staunen. Aus der daraus getragenen Einsicht wird Verstehen, und aus diesem Anteilnahme. Nicht umgekehrt, und das ist bedeutsam! ...

Der durchgehend gehaltene Fokus des Menschlich-Individuellen lässt das Buch zum Roman werden. Eine epische Erzählung, deren Fortsetzung man gespannt erwartet. Der zweite und der dritte Teil sollen im Lauf dieses Jahres erscheinen. Es ist eine Parzival-Lektüre. Wir sind mitten darin, in der Geistesschau der Wunde. Erinnern, besinnen wir uns, die Frage nicht zu versäumen. Dazu ist Ravaglis Buch sehr hilfreich.« (Ute Hallaschka)

Die Drei (Januar 2021)

»Der Autor Lorenzo Ravagli befindet sich zugleich innerhalb und außerhalb seines Themas.

Diese ambivalente Position ist dem Projekt offensichtlich nützlich geworden, infolge eigenen Miterlebens von Teilen oder von Nachwirkungen bedeutsamer geschichtlicher Ereignisse. ...

Ravagli legt nicht nur einen materialreichen Bericht vor, sondern erschafft damit gleichzeitig selbst eine Tatsache, die sich in markanter Art in den Geschichtsverlauf einordnet und in diesem aller Voraussicht nach wirken wird. Die Anthroposophische Gesellschaft könnte sich mit Hilfe dieser Veröffentlichung verstärkt – teilweise erstmals – ihrer eigenen Entwicklung bewusst werden, unbenommen früherer, meist Episode gebliebener Versuche gesellschaftlicher Selbsterkenntnis. Ein kritisches Verlaufsbewusstsein könnte entstehen oder befördert werden, wenn Ravaglis Arbeit bei den Verantwortungsträgern und in der Mitgliedschaft genügend Beachtung fände. ...

Lorenzo Ravaglis Werk wird letztlich mehr als hundert Jahre theosophischer und anthroposophischer Gesellschaftsentwicklung übergreifen. Nicht einmal annäherungsweise ist ein solches Werk bisher entstanden. Von der Geschichtserkenntnis bis zur gemeinschaftlichen Selbsterkenntnis ist eine derartige, immer faktengestützte Untersuchung unentbehrlich. Es ist allerdings fraglich, ob eine wirkliche Selbsterkenntnis – aus den Anfängen heraus – noch möglich ist. Wenn alle drei Bände vorliegen, werden wir mehr wissen – auch ob es genügend freiheitliche Geister gibt, welche fähig und bereit sind, aus der riesigen Tatsachensammlung die rechten Schlüsse zu ziehen.« (Günter Röschert)

Erziehungskunst (Mai 2021)

Wer sich für Anthroposophie interessiert, der kann zwei Quellen aufsuchen. Die Texte Rudolf Steiners sind das eine und das andere sind Anthroposophen. Dies hält sich die Waage in der Wirklichkeit, obwohl es sich um zwei grundverschiedene Zugangswege der Information handelt.

Es gibt also gute Gründe, sich zu fragen: Anthroposophen, was sind das für Leute? Dazu liegt nun ein Buch vor. Lorenzo Ravagli hat in langjähriger Arbeit eine Dokumentation verfasst.

Das Besondere daran: Hier spricht sie sich selbst aus. Es handelt sich um interne Gesprächsprotokolle und schriftliche Zeugnisse ihrer Mitglieder. Dies ermöglicht im Lesen einen authentischen Blick nach innen. Was sich im Innern der Entwicklung dieser anthroposophischen Gesellschaft zeigt, ist sowohl erschütternd als auch tragikomisch – auf jeden Fall aber eins: menschlich-allzumenschlich! Das wiederum – so könnte man ganz ohne Sarkasmus bemerken – ist ein Indiz dafür, dass es sich um eine freie Gesellschaft handelt. Sie kloppen sich wie die Kesselflicker. Sie verraten, enttäuschen, betrügen einander – Liebe, Lust Leid, Eifersucht, Hass, es kommt alles zur Sprache, was die menschliche Egoität ausmacht. Aber so sieht Freiheit eben auch aus und so fühlt es sich an, wenn kein ideologisches Muster und kein sittlicher Automatismus dem einzelnen die Mühe abnimmt, sich selbst zu erziehen. Aus freien Stücken, aus Einsicht ins eigene charakterliche Elend.

Anthroposophie ist ein Weg der Selbsterkenntnis. Dazu gibt es hier reichlich Gelegenheit. Ravagli vermeidet jede Schlüssellochperspektive und hat gewiss keine Soap, sondern eher ein griechisches Drama geschrieben.

Aber brauchen wir das wirklich? 500 Seiten Selbststudium anthroposophischen Entwicklungslebens? Und Band 1 sollen ja noch zwei weitere folgen ...

Und wie wir das brauchen! Es könnte nichts aktueller sein, als am historischen Beispiel die strukturelle Lagerbildung nachzuvollziehen. Wie es technisch vor sich geht, dass immer wieder zwei Parteien sich bilden, die sich bald mit erbitterter Feindschaft gegenüberstehen. Oft genug mit der bekannten verrückten Folge, dass der Feind des Feindes zum Freund wird und umgekehrt.

Die aktuelle Arbeit an diesem Werk könnte man geradezu Friedensforschung nennen. Darüber hinaus ist es spannend zu lesen und an jeder beliebigen Stelle zum Einstieg geeignet. Ein Textgewebe, das nach allen Seiten Umschau hält. Eine wirklich empfehlenswerte Lektüre, für alle, die das Rätsel beschäftigt, welches der Mensch dem Menschen ist. (Ute Hallaschka)

Leserzuschrift

"Großen und ganz herzlichen Dank für Ihr neues Buch, das ich mit ansteigendem Interesse und hohem Erkenntnisgewinn gelesen habe.

Obwohl mich das fortschreitende Lesen aber auch enorm viel Kraft kostete, angesichts der Individual- und Gruppenkämpfe, die ja an allen Spielarten der seelischen Verirrung, Gemeinheit und Boshaftigkeit nichts zu wünschen übrig ließen.

Dass Sie in den Tiefenschichten der Quellenlage wie ein ›Archäologe der anthroposophischen Wissensgeschichte‹ jahrelang gegraben haben, hat meinen allergrößten Respekt.

Meines Wissen gab es bisher kein Werk dieser Art, das so akribisch und quellengestützt diese verheerenden Jahre der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung aufgearbeitet hat.

Auf Band 2 und 3 darf man also gespannt sein. Auch darauf, ob sich ab den 50er Jahren menschliche Verbesserungen in Umgang miteinander eingestellt haben.

35 Jahre meines Lebens war ich gerne und hochengagiert Klassen- und Fachlehrer an einer Waldorfschule. […]

 

Aus dem Vorwort des Herausgebers

Mit dem vorliegenden Werk legen wir der Öffentlichkeit die Ergebnisse einer mehrjährigen Forschungsarbeit über die Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung im 20. Jahrhundert vor. Die Aufgabe, die Lorenzo Ravagli sich stellte, war sehr umfangreich. Ein enormes Quellenstudium war nötig, um die komplexen historischen Vorgänge aufzuarbeiten. Der Autor verfolgt in seinem Werk nicht das Ziel, eine lückenlose Dokumentation der Tatsachen, Entwicklungen und Krisen zu präsentieren. Vielmehr geht es darum zu verstehen, wie sich die Anthroposophie von ihren Anfängen bis zur Gegenwart durch die tätigen Menschen entwickelt haben. Ein solch umfassendes Werk gibt es bisher nicht. Wir halten es aber für nötig, dass es erscheint. Denn im Betrachten ihres Werdens erhellen sich die Gründe und Motive dessen, was gegenwärtig in der Anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung lebt. [...]

Den Ausdruck „Anthroposophische Bewegung“ bezog Steiner aber auch auf die aus der Anthroposophie hervorgegangene Lebenspraxis, die in Unternehmen wie dem „Kommenden Tag“, der „Futurum A.G.“, der Waldorfbewegung und anderen angestrebt wurde. Sie gingen „aus dem Geist der anthroposophischen Bewegung“ hervor, in ihnen wirkten „Menschen, die innerhalb der anthroposophischen Bewegung stehen“. Aus dem Urbild der Anthroposophie sind Lebensformen in der Welt entstanden, die als Anthroposophische Bewegung in Erscheinung treten. Was beide Gebiete verbindet, das Urbild und die Erscheinung, ist der Mensch. Der einzelne Mensch ist aufgerufen, die Impulse der Anthroposophie nicht nur denkend und empfindend aufzunehmen, sondern sie aktiv im Leben zu verwirklichen. Hohe Anforderungen sind damit verbunden. Es ist, wie Steiner nicht müde wird zu betonen, die Aneignung einer ganz anderen Seelenart nötig, als wir sie im gewöhnlichen Leben haben. Grundlegendes dazu hat Steiner in seinen Schriften zur spirituellen Entwicklung dargestellt. Es hat vor allem Bedeutung für den einzelnen Menschen. Nicht weniger aber kommt es auf die Zusammenarbeit auf geistigem Gebiet an. In seinen Vorträgen zur Anthroposophischen Gemeinschaftsbildung (GA 257, 27. Februar bis 4. März 1923) spricht er von der Notwendigkeit, in der Begegnung mit anderen Menschen zu erwachen, „an Seele und Geist der andern Menschen“. [...]

Der Anspruch an die Zusammenarbeit war hoch. Steiner hatte erlebt, wie Zank und Streit innerhalb der Bewegung um sich griffen und prägte angesichts dessen den Begriff der „Selbsterziehung zur Toleranz“. „Es hat in höheren Welten eigentlich nur einen ganz geringen Sinn, gegen irgend etwas Einwendungen zu machen; derjenige, der erfahren ist in den Erlebnissen höherer Welten, der weiß, dass über ein Faktum die entgegengesetztesten Anschauungen geäußert werden können ... Wenn er in der Lage ist, die entgegengesetzte Anschauung des andern mit derselben Toleranz aufzunehmen – bitte, hören Sie das! – wie seine eigene, dann erst erwirbt er sich die notwendige soziale Seelenverfassung für das Erleben desjenigen, was in der Theorie aus höheren Welten heraus verkündet wird“ (GA. 257, 28.02.1923, S. 130). In Gesellschaften mit geistigem Inhalt sei es notwendig, sich so zu erziehen, dass man „in einem unermesslich weiteren Grade den andern erträgt“, als man es sonst gewohnt sei. [...]

In diesem Buch wird der Leser von Entwicklungen lesen, die so erschütternd sind, dass man meinen könnte, alle Widersacher der Welt hätten sich vereint, um ein solches soziales Wirken zu verhindern.

Dem ersten Band dieser Arbeit sollen bis Sommer 2021 Band 2 und 3 folgen.

 

Aus dem Inhalt

Vorwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  11

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Vorgeschichte und Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft  bis zu Rudolf Steiners Tod 1925

Die theosophische Vorgeschichte der Anthroposophie . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

1902–1912 | Die Entfaltung der Anthroposophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

1913–1922 | Aufschwung und Krise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

1923 | Ringen um Erneuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Die Weihnachtstagung 1923/24. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

Kaskade sozialer Katastrophen 1925–1935

1925 | Rudolf Steiners Tod und seine Folgen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

1926–1927 | Alexanderlegende und ein Zirkel von Spiritisten. . . . . . . . . . . 125

1928–1929 | Streit um ein Testament. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

1930 | Sukzession und falsche Bodhisattvas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

1931–1932 | Scherbengerichte und Märtyrerkronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

1933 | Anthroposophie im Jahr der Machtergreifung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

1934 | Die «Neigungen der Welt» und die «wahre Anthroposophie« . . . . 178

      «Prinzipien» und Statuten

      Die «Willenserklärung»

      Die Generalversammlung 1934

      »Richtige» und «falsche» Anthroposophie

      »Rechtmäßige Nachfolge»

1935 | Ausschluss und Verbot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197

      Wiederkehrende Rituale

      Das Verschiedene im Ähnlichen

Streit um das wahre Erbe 1936–1952

1936–1946 | Ahrimans Unterpfand. Der Streit um den 

      Nachlass Rudolf Steiners . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209

1946–1948 | Verhärtete Fronten und Keime künftiger Versöhnung . . . . . 225

Die Witwe und der Kronprinz. Eine psychohistorische Tiefenbohrung

Der Konflikt zwischen Marie Steiner und Albert Steffen. . . . . . . . . . . . . . . 235

Katalysator Roman Boos – Michaelitagung 1933 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Pädagogenkonflikt 1938 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253

Der Streit um Eymann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

Die «Flugblattaffäre» 1939 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

Das Drama um das Pestalozzi-Drama 1939. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

Roman Boos taucht wieder auf – Ende 1939 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277

Der «Ballmerhandel» 1941 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271

Eskalation des Eymann-Konflikts 1942 – Freie Pädagogische Vereinigung . . . . . 293

Der «Verrat am Vorstandsgedanken» im Sommer 1942 . . . . . . . . . . . . . . . 300

Der Versöhnungsaufruf Marie Steiners im Dezember 1942. . . . . . . . . . . . 308

Generalversammlung 1943 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314

Gründung des Nachlassvereins – 3. Juni 1943 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

Roman Boos verklagt Steffen und Wachsmuth – Marie Steiners 

      zweiter «Verständigungsappell» Ende 1943 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 320

Der Streit um die «Freie Arbeitsgruppe» – 

      Dezember 1943/Januar 1944 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326

Die Verurteilung von Roman Boos 1944 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332

»Auf weiteren Verkehr mit der Gesellschaft verzichte ich» – 

      Marie Steiner 1944 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

Eine Bombe schlägt ein: Die Bekanntgabe der Gründung des 

      Nachlassvereins im Januar 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

»Pseudo-anthroposophische Dogmatik» – eine Abrechnung 

      im September 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367

Die Gründung der «Freien Arbeitsgruppe im Gebiete 

      der Schweiz» (Februar 1946) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387

»Esoterischer» oder «Verwaltungsvorstand«? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393

Marie Steiners «Epilog» – Juni 1946 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400

Aufruf zur Revolte – ein Rundbrief von Roman Boos im Juni 1946. . . . . . 403

Albert Steffens «Aufruf an das Schweizer Volk» 1946 . . . . . . . . . . . . . . . . . 410

Delegiertentagung Anfang August 1946. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413

»Hang zur Lüge» und «Besessenheit» – eine Analyse 

      Marie Steiners im Dezember 1946 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 433

Die Ehre des Vorsitzenden wird gerettet – Generalversammlung, 

      Ostern 1947 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443

Folgen der Generalversammlung – Steffens Freibrief und Bann . . . . . . . 455

Emigration auf den Beatenberg – Steffen als «Diktator» – 

      zweite Jahreshälfte 1947. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462

Die «Vereinigten freien Initiativen» konstituieren sich – 

      Februar 1948. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470

Die Generalversammlung 1948 – Widerruf der Ausschlüsse von 1935 . . 486

1 952 | Der Prozess um den Nachlass Rudolf Steiners . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494

Impromptu zwischen den Zeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504

Quellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 509

 

Über den Autor

Lorenzo Ravagli, Studium der Philosophie und des Schauspiels in Basel und Dornach, 12 Jahre Theaterpädagoge, seit 1993 freier Publizist. Herausgeber des »Jahrbuchs für anthroposophische Kritik« (1993-2005). Seit 2005 Mitarbeit in der Redaktion der Zeitschrift »Erziehungskunst«. Publikationen (u.a.): »Meditationsphilosophie«, »Unter Hammer und Hakenkreuz – Der völkisch-nationalsozialistische Kampf gegen die Anthroposophie«, »Die geheime Botschaft der J.K. Rowling. Ein Schlüssel zu Harry Potter«, »Zanders Erzählungen. Eine kritische Analyse des Werkes ›Anthroposophie im 20. Jahrhundert‹«, »Rudolf Steiners Weg zu Christus«.

 

Korrigenda

  • Leider wurde versäumt, im Impressum Erscheinungsort und Jahr anzugeben. Dies wird hier nachgeholt: Sauldorf-Roth 2020.
  • S. 9, Inhaltsverzeichnis: Die Seitenzahl zum Kapitel »Hang zur Lüge« und »Besessenheit« – eine Analyse Marie Steiners im Dezember 1946 lautet korrekt: 428.
  • S. 122, Zeile 7 und 16: Das Datum der Wahl Albert Steffens zum Vorsitzenden der Anthroposophischen Gesellschaft (Generalversammung 1925) ist der 29., nicht der 25. Dezember.
  • S. 501, Anmerkung 13: Der volle Wortlaut des Paragrafen findet sich auf S. 144 f., nicht auf S. 117.

 

1. Auflage
Erscheinungsdatum: 20. Oktober 2020
Seiten: 518 mit zahlreichen Fotografien
Format: 160x240 mm
Umschlag: Hardcover mit zwei Lesebändchen
Umschlaggestaltung und Satz: Karl Lierl
Herausgeber: Ernst-Michael-Kranich-Stiftung
Verlag: Glomer.com
Ort: Sauldorf-Roth

ISBN: 978-3-9821354-3-4

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