Das unwahre Prinzip unserer Erziehung. Die Auseinandersetzung zwischen Humanisten und Realisten

Das unwahre Prinzip unserer Erziehung. Die Auseinandersetzung zwischen Humanisten und Realisten

Der lebhafte Wunsch der Nation, dass die Schule näher an das Leben rückt. (Heinsius)

von Max Stirner |

Ein immer noch gültiger Text: Weil unsere Zeit nach dem Worte ringt, womit sie ihren Geist ausspreche, so treten viele Namen in den Vordergrund und machen alle Anspruch darauf, der rechte Name zu sein.Auf allen Seiten zeigt unsere Gegenwart das bunteste Parteiengewühl, und um den verwesenden Nachlaß der Vergangenheit sammeln sich die Adler des Augenblicks...


EAN 9783939240266

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Ohne unser Zutun bringt die Zeit das rechte Wort nicht zu Tage; wir müssen alle daran mitarbeiten. Wenn aber auf uns so viel ankommt, so fragen wir billig, was man aus uns gemacht hat und zu machen gedenkt; wir fragen nach der Erziehung, durch die man uns zu befähigen sucht, die Schöpfer jenes Wortes zu werden. Bildet man unsere Anlage, Schöpfer zu werden, gewissenhaft aus, oder behandelt man uns nur als Geschöpfe, deren Natur bloß eine Dressur zuläßt? Diese Frage ist so wichtig, als es eine unserer sozialen nur irgend sein kann, ja, sie ist die wichtigste, weil jene auf dieser letzten Basis ruhen. Seid etwas Tüchtiges, so werdet ihr auch etwas Tüchtiges wirken; sei "jeder vollendet in sich", so wird eure Gemeinschaft, euer soziales Leben, auch vollendet sein. Darum kümmern wir uns vor allem darum, was man aus uns macht in der Zeit unserer Bildsamkeit; die Schulfrage ist eine Lebensfrage. Ein würdiger Veteran, der Professor Theodor Heinsius, der sich.Kraft und Strebsamkeit bis in sein hohes Alter bewahrt hat, sucht in einer kleinen Schrift das Interesse für die Sache anzufachen. Er nennt sie ein "Konkordat" zwischen Schule und Leben oder Vermittlung des Humanismus und Realismus, aus nationalem Standpunkte betrachtet. Zwei Parteien kämpfen um den Sieg, und wollen jede ihr Erziehungsprinzip unserem Bedürfnisse als das beste und wahrhafte empfehlen: die Humanisten und Realisten. (Einleitende Worte des Verfassers) Das Büchelchen "Konkordate" von Professor Heinsius ist 1842 erschienen in Berlin. Es bleibt nun einmal diese Sünde wider den Geist der Sache das unablösbare Erbteil aller weichmütigen Vermittler. „Konkordate“ bieten nur ein feiges Auskunftsmittel: Nur offen wie ein Mann: Für oder wider! Und die Parole: Sklave oder frei!Selbst Götter stiegen vom Olympe nieder,und kämpften auf der Zinne der Partei.Professor Heinsius entwirft, ehe er an seine eigenen Vorschläge kommt, eine kurze Skizze des historischen Verlaufes von der Reformation an. Die Periode zwischen der Reformation und Revolution ist - was ich hier ohne Begründung nur behaupten will, weil ich es bei anderer Gelegeheit ausführlicher darzustellen gedenke - die des Verhältnisses zwischen Mündigen und Unmündigen, zwischen Herrschenden und Dienenden, Gewaltigen und Machtlosen, kurz die Untertänigkeitsperiode. Die Bildung verschafft Überlegenheit und macht zum Herrn: so war sie in jenem Herrn-Zeitalter Mittel zur Herrschaft.

Zeichnungen von Lubert, Klaus
Erscheinungsdatum: 2019
Auflage: 2
Seiten: 32 mehrfarbige Linolschnitte
Format: 17 x 24 cm
Einbandart: Geheftet
ISBN: 9783939240266